Da sich mein Fotoprojekt in Nancy und seiner Umgebung aufbaute, war es mein Wunsch, allgemeine Orte ohne Ortsangaben zu zeigen. Ob es sich um Wohnhäuser, einfache Wohnungen oder Wohnviertel handelt, diese Orte sollten anonym und unspezifisch bleiben. Ich arbeite wie ein Regisseur, der sich umsieht. Wenn die Umgebung der Welt und der Ästhetik meines Projekts entspricht, komponiere ich mein Bild mit einer Arbeit am Rahmen, die das Off-Screen induziert. Der Schlüssel ist diese Arbeit am Off-Screen, die den Zuschauer in Frage stellt und die Spannung spürbar macht. Ich halte eine bestimmte Distanz zu meinem Motiv ein, nicht zu nah, weil ich im Raum bleiben muss, und nicht zu weit weg, um den Kontext nicht zu enthüllen. Der Winkel der Aufnahme vermeidet die Frontalität, um die Tiefe der Szene anzudeuten. Als ob der Betrachter wirklich durch eine Szenerie wandern würde, auf der Suche nach seinem Film, in dem ich die Figuren ausradiert hätte. Mein fotografischer Ansatz war einfach: Mit banalen Orten ein Déjà-vu-Erlebnis erzeugen, ein Gefühl der Erstickung, eine allgegenwärtige Leere und ein zeitliches Flattern. Zusammen ergibt das eine Szenerie, unter der feindliche Dinge hinter dem Anschein des Vertrauten verborgen sind. Die statische Seite und das "perfekte" Erscheinungsbild verstärken die Fragestellung. Die Plastik ist sehr puristisch, kühl, meist in einem weichen Licht, und lässt Zweifel aufkommen. Dennoch sind einige Fotografien in dieser Arbeit das Gegenteil dieser kalten und distanzierten Plastizität, um einen Rhythmus in dem Projekt zu schaffen und durch den Kontrast Wärmepunkte zu markieren. Ich habe versucht, meinen Fotografien einen Hauch von "Zeitbombe" zu verleihen. Die Spannung soll sich mit einer gewissen Langsamkeit gegenüber dem Bild manifestieren, es ist eine Arbeit mit den Stereotypen in der Vorstellungswelt des Betrachters. Es ist eine Theatralisierung des Gewöhnlichen.
Entstehungszeitraum der Serie: 2016